Fachkliniken

Zentrum für Abhängigkeitserkrankungen

Das Zentrum für Abhängigkeitserkrankungen umfasst drei Stationen mit 57 Betten. Behandelt wird das gesamte Spektrum der stoffgebundenen Abhängigkeitserkrankungen (Alkohol, Medikamente, Drogen), häufig in Verbindung mit komorbiden psychischen Störungen. Auch Patient:innen mit Verhaltenssüchten sind uns selbstverständlich willkommen. Wir weisen allerdings daraufhin, dass wir für Verhaltenssüchte aktuell kein spezifisches Behandlungsangebot vorhalten; die Behandlung erfolgt entsprechend im Rahmen des Gesamtbehandlungskonzepts.

Patient:innen mit Abhängigkeitserkrankungen sehen sich von Seiten der Gesellschaft oft Vorurteilen und Stigmatisierungen ausgesetzt, während sie selbst mit Schuld- und Schamgefühlen zu kämpfen haben. Es ist uns deshalb wichtig klarzustellen, dass Abhängigkeitserkrankungen wissenschaftlich anerkannte Krankheiten sind und nicht Folge einer Willens- oder Charakterschwäche. Wie bei allen anderen Erkrankungen geht es in der Behandlung der Substanzgebrauchsstörungen deshalb darum, die Krankheit an sich und im Lebenskontext der Patient:innen besser zu verstehen. Auf der Grundlage dieses besseren Verständnisses der Erkrankung und der eigenen Person können die Patient:innen dann Veränderungen im Denken, Fühlen und Handeln erreichen, durch welche es ihnen möglich wird, die Abhängigkeitserkrankung zu überwinden.

Abhängigkeit ist das Gegenteil von Freiheit. Umgekehrt bedeutet die Überwindung der Abhängigkeit die Rückkehr zur Freiheit. Ziel ist es, wieder frei zu sein und frei von der Sucht ein selbstbewusstes, selbstfürsorgliches und selbstbestimmtes Leben zu führen.

Wir freuen uns darauf, Sie auf Ihrem Weg aus der Abhängigkeit in die Freiheit begleiten zu dürfen. Sie sind uns herzlich willkommen!

 

 

BEHANDLUNGSSCHWERPUNKTE

  • Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol
  • Psychische und Verhaltensstörungen durch Drogen
  • Psychische und Verhaltensstörungen durch Medikamente mit Abhängigkeitspotenzial
  • Komorbidität von Substanzgebrauchsstörungen und psychischen Störungen (insbesondere affektive Störungen, Angststörungen, Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen)

Team

Das Team

Dr. med. Eberhard Tutsch

Chefarzt

Curriculum Vitae
Publikationen

Sekretariat Chefarzt
Tel.: 0741/241-2406
Fax: 0741/241-2266
E-Mail: Abh.Erkrankungen@VvPH.de

Andrea Nlemibe

Pflegedienstleitung

Sekretariat Pflegedienstleitung
Telefon: 0741 241-2722
Telefax: 0741 241-2796
E-Mail: P.Arusio@VvPH.de

Elmar Hugger

Abteilungsleiter Pflege

Telefon: 0741/241-2924
E-Mail: E.Hugger@VvPH.de

Daniel Drexler

Oberarzt

Telefon: 0741 241-2950
E-Mail: D.Drexler@VvPH.de

Teamarbeit im Zentrum - Gemeinsam für die bestmögliche Patientenversorgung

Die Behandlung unserer Patient:innen ist letztendlich immer eine Teamleistung. Zu unserem multiprofessionellen Behandlungsteam zählen Ärzt:innen, Pycholog:innen, Pflegefachkräfte, Sozialarbeiter:innen, Ergo-, Kunst- und Arbeitstherapeut:innen, Fallassistent:innen, Stationssekretär:innen, Physiotherapeut:innen u.a. Die intensive, vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Teammitgliedern ist für den Behandlungserfolg entscheidend.
Sehr wichtig ist uns auch eine gute und enge Kooperation sowohl mit den anderen Abteilungen unseres Hauses (Zentrum für Allgemeinpsychiatrie, Zentrum für Altersmedizin, Zentrum für Neurologie, Psychiatrische Institutsambulanzen, Tageskliniken) als auch mit den externen Partnern des Gesundheits- und Suchthilfesystems (z.B. Hausärzt:innen, Fachärzt:innen, Krankenhäuser, Psychosoziale Beratungs- und Behandlungsstellen, Selbsthilfegruppen und -verbände, Einrichtungen der Rehabilitation, der Eingliederungshilfe und der Hilfe zur Pflege).

Gemeinsam können wir für unsere Patient:innen die bestmögliche Versorgung erreichen.

 

 

Stationen

  • Station St. Konrad 3

Die Station St. Konrad 3 (K3) ist die Akut- und Aufnahmestation unseres Zentrums für Abhängigkeitserkrankungen. Behandlungsschwerpunkte sind zum einen akute Kriseninterventionen und die Behandlung von Intoxikations- und Entzugssyndromen, zum anderen die Vermittlung grundlegender Informationen zu Substanzkonsumstörungen sowie das Erlernen erster Skills zum Ausstieg aus dem Konsumverhalten.
Die Station wird beschützend geführt und bietet 26 Behandlungsplätze, die als 2- und 3-Bett-Zimmer zur Verfügung stehen. Darüber hinaus verfügt die Station über ein Zimmer für Patient:innen, die einer Überwachung bedürfen. Auf der Station befinden sich außerdem Räumlichkeiten für Gruppenpsychotherapie, Ergotherapie sowie zur Freizeitgestaltung (Fitness, Musik, Gesellschaftsspiele, TV).
In der Regel erfolgt die stationäre Aufnahme nach telefonischer Terminvergabe. Eine sofortige Einweisung ist als Krisenintervention bei Eigen- oder Fremdgefährdung möglich.
Stationstelefon: 
0741/241-2443
Besuchszeiten: 
Täglich von 18:00 bis 20:00 Uhr 
zusätzlich Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 9:00 bis 12:00 Uhr sowie von 13:30 bis 17:00 Uhr.

  • Station St. Konrad 1

Die Station St. Konrad 1 (K1) ist eine Therapiestation unseres Zentrums für Abhängigkeitserkrankungen. Behandlungsschwerpunkte sind eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Entwicklung und der (Dys-)funktionalität der eigenen Abhängigkeitserkrankung, die gezielte Weiterentwicklung und Stabilisierung der Motivation zur Veränderung des bisherigen Konsumverhaltens sowie die Vermittlung weiterer Skills und Strategien zur Rückfallprävention.
Die Station wird offen geführt und bietet 16 Behandlungsplätze, die als 2- und 3-Bett-Zimmer belegt werden können. Auf der Station befinden sich außerdem Räumlichkeiten für Gruppenpsychotherapie, Kunsttherapie sowie zur Freizeitgestaltung (Fitness, Musik, Gesellschaftsspiele, TV).
Stationstelefon: 
0741/241-2441
Besuchszeiten: 
Montag bis Freitag von 17:00 bis 20:00 Uhr 
Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 9:00 bis 20:00 Uhr.

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  • Station St. Elisabeth 1

Die Station St. Elisabeth 1 (E1) ist eine Therapiestation unseres Zentrums für Abhängigkeitserkrankungen für Patient:innen mit Abhängigkeitserkrankungen und komorbiden psychischen Störungen (insbesondere affektive Störungen, Angststörungen, Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen). Voraussetzung für eine Behandlung auf der Station E1 ist in der Regel eine qualifizierte Entzugsbehandlung auf den Stationen K3 und K1, mindestens aber eine abgeschlossene Entgiftung. Der Behandlungsschwerpunkt liegt auf der integrativen Behandlung der komorbiden psychischen Störungen, wobei die Klärung ungelöster lebensgeschichtlicher Konflikte, die zur Entstehung der psychischen Erkrankungen beigetragen haben, und die Entwicklung neuer, gesundheitsfördernder Verhaltensweisen wichtige Therapieziele sind.
Die Station wird offen geführt und hält 15 Behandlungsplätze vor, die als 1-, 2- oder 3-Bett-Zimmer belegt werden können. Auf der Station befinden sich außerdem Räumlichkeiten für Gruppenpsychotherapie, Kunsttherapie sowie zur Freizeitgestaltung (Fitness, Musik, Gesellschaftsspiele, TV).
Stationstelefon: 
0741 241-2655
Besuchszeiten: 
Dienstag und Donnerstag von 18:00 bis 20:00 Uhr 
Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 9:00 bis 11:30 Uhr, von 13:00 bis 17:00 Uhr sowie von 18:00 bis 20:00 Uhr.

Diagnostik

 

Die Durchführung einer differenzierten Diagnostik ist die Voraussetzung für eine effektive Therapie. Entsprechend erfolgt eine sorgfältige psychiatrische, neurologische und allgemeinmedizinische Untersuchung. Hierzu zählen neben der psychiatrischen Exploration und körperlichen Untersuchung auch testpsychologische Diagnostik, Laboruntersuchungen in Blut, Urin und Liquor, EKG, EEG, Sonographie, Röntgen, CT, MRT (extern), elektrophysiologische Untersuchungen u.v.m.

Therapieangebote

 

  • Psychotherapeutische Einzelgespräche
  • Gruppenpsychotherapie
  • Medikamentöse Therapie
  • Rückfallpräventionstraining
  • Psychoedukative Gruppen zu depressiven Störungen
  • Skillstraining
  • Entspannungstraining nach Jacobson
  • Förderung sozialer Kompetenzen
  • Achtsamkeitsgruppe
  • Genussgruppe
  • Qi Gong
     

 

  • Fachpflegerisch geleitete Projektgruppen
  • Kunsttherapie
  • Ergotherapie
  • Arbeitstherapie
  • Sporttherapie
  • Physiotherapie und physikalische Therapie
  • Akupunktur nach NADA
  • Ernährungsberatung
  • Therapeutisch begleitete Freizeitgestaltung
  • Beratung und Unterstützung durch den Sozialdienst
  • Paar- und Familiengespräche
  • Teilnahme an Selbsthilfegruppen

FAQ

Ambulant, teilstationär oder stationär – welches Behandlungssetting ist für meine Entzugsbehandlung das richtige?

Zur Beantwortung dieser Frage ist, zumindest was den Alkoholentzug betrifft, ein Blick in die S3-Leitlinie „Screening, Diagnose und Behandlung alkoholbezogener Störungen“ hilfreich. Dort werden Empfehlungen genau zu dieser Fragestellung gegeben.

In der genannten Leitlinie heißt es, dass ein ambulantes oder teilstationäres Behandlungssetting dann in Frage kommt, wenn keine schweren Entzugssymptome oder -komplikationen zu erwarten sind sowie eine hohe Adhärenz (Einhaltung, der gemeinsam von Patient:innen und Behandler:innnen gesetzten Therapievereinbarungen) und ein unterstützendes soziales Umfeld bestehen. Es wird allerdings im Weiteren einschränkend darauf hingewiesen, dass eine ambulante Entzugsbehandlung auch nur angeboten werden sollte durch Ärzt:innen mit: 

  • ausreichenden Kenntnissen in der Alkoholentgiftung 
  • der Möglichkeit engmaschiger klinischer Kontrolluntersuchungen, inkl. Verhaltensbeobachtung 
  • organisatorischer Sicherstellung einer 24h-Erreichbarkeit eines Notfalldienstes.

In Bezug auf ein stationäres Behandlungssetting empfiehlt die Leitlinie, dass eine stationäre Entzugsbehandlung immer dann durchgeführt werden sollte, wenn mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllt ist:

  • (zu erwartende) schwere Entzugssymptome
  • schwere somatische und psychische Begleit- oder Folgeerkrankungen
  • fehlende soziale Unterstützung
  • Misserfolg bei ambulanter Entgiftung
  • Suizidalität
  • Schwangerschaft

Wenn Sie – sei es nach dem Durchlesen dieser Empfehlungen oder aus anderen Gründen – eine stationäre Entzugsbehandlung machen wollen, dann sind Sie in unserem Zentrum für Abhängigkeitserkrankungen an der richtigen Stelle und in guten Händen. Mit jahrzehntelanger Erfahrung und mehreren hundert stationären Entzugsbehandlungen pro Jahr verfügen wir über eine große Kompetenz in diesem Bereich.
Ein teilstationäres Setting können wir Ihnen in unserem Zentrum für Abhängigkeitserkrankungen zurzeit leider nicht anbieten.
Für eine ambulante suchtspezifische Behandlung stehen wir Ihnen über unsere Psychiatrische Institutsambulanz (PIA) grundsätzlich gerne zur Verfügung. Ambulante Entzugsbehandlungen von Alkohol oder Drogen führen wir in unserer PIA jedoch nicht durch. Nähere Informationen zu unserer PIA finden Sie unter der Rubrik „Ambulante Angebote > Psychiatrische Institutsambulanzen (PIA)“.

Was ist der Unterschied zwischen einer körperlichen Entgiftung und einer qualifizierten Entzugsbehandlung?

Eine körperliche Entgiftung umfasst die Behandlung der Intoxikation mit körperlich-neurologischen Ausfallerscheinungen und/oder von Entzugssymptomen.
Ziel der körperlichen Entgiftung ist die Sicherstellung der Vitalfunktionen, die Vermeidung von Komplikationen sowie die Reduzierung von Entzugserscheinungen.

Bei der qualifizierten Entzugsbehandlung handelt es sich um eine suchtpsychiatrische Akutbehandlung, die über die körperliche Entgiftung hinausgeht.
Grundsätzlich erfolgt bei der qualifizierten Entzugsbehandlung, wie bei der Entgiftung, eine Behandlung der Intoxikations- und Entzugssymptome, des Weiteren eine Diagnostik und Mitbehandlung der psychischen und somatischen Begleit- und Folgeerkrankungen.
Zentraler Bestandteil einer qualifizierten Entzugsbehandlung sind psychotherapeutische und psychosoziale Interventionen, deren Ziel es ist, über die Entgiftung hinaus ein vertieftes Verständnis für die Erkrankung zu vermitteln sowie die Änderungsbereitschaft und die Änderungskompetenz in Bezug auf das Konsumverhalten nachhaltig zu fördern.
Darüber hinaus geht es im Rahmen der qualifizierten Entzugsbehandlung auch darum, die Bereitschaft zur Inanspruchnahme weiterführender Hilfen zu steigern und entsprechende Kontakte in das regionale Hilfesystem zu bahnen. Bei entsprechender Indikation erfolgt die Vermittlung in spezifische Behandlungsangebote, wie z.B. in die Rehabilitation.

Was den Alkoholentzug betrifft, wird in der S3-Leitlinie „Screening, Diagnose und Behandlung alkoholbezogener Störungen“ die Empfehlung ausgesprochen, dass hinsichtlich der Wirksamkeit eine qualifizierte Entzugsbehandlung statt einer körperlichen Entgiftung angeboten werden sollte. Zur Verbesserung des Behandlungserfolgs empfiehlt die Leitlinie, dass eine qualifizierte Entzugsbehandlung in der Regel 21 Behandlungstage umfassen sollte, wobei individuell auch eine längere Behandlungsdauer notwendig werden kann.

Entgiftungen werden häufig auch in Allgemeinkrankenhäusern durchgeführt, während die qualifizierte Entzugsbehandlung fast immer in psychiatrischen Einrichtungen stattfindet. In unserem Zentrum für Abhängigkeitserkrankungen erfolgt die qualifizierte Entzugsbehandlung in zwei Schritten auf den Stationen K3 (Entgiftungs- und Informationsphase) und K1 (Motivations- und Rückfallpräventionsphase) und dauert in der Regel 21 Tage.

Wenn ich mich für eine Behandlung im Zentrum für Abhängigkeitserkrankungen entschieden habe, wie geht es dann weiter?

Sie wollen aktiv etwas gegen Ihre Abhängigkeit bzw. Ihre Substanzgebrauchsstörung unternehmen. Das ist großartig!
In der Regel erfolgt die Aufnahme zur stationären Behandlung nach telefonischer Terminvergabe. Eine sofortige Einweisung ist als Krisenintervention bei Eigen- und/oder Fremdgefährdung aber möglich. Außer in Notfällen benötigen Sie für die stationäre Aufnahme in unser Haus eine ärztliche Einweisung.
Die Anmeldung und die Organisation der Aufnahme erfolgen über das Zentrale Aufnahmemanagement. Zögern Sie nicht, Sie sind uns herzlich willkommen!

„Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren. Die nächstbeste Zeit ist jetzt!“ Weisheit aus Uganda

Zentrum für Abhängigkeitserkrankungen

Kontakt
 

Anmeldung zur stationären Behandlung:
Telefon: 0741/241-2344 oder -2226

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